Gottesdienste:
- Sonntag: 10.15 Uhr Hl. Messe
- Donnerstag: 19.00 Uhr Hl. Messe
Als frühester Nachweis eines kirchlichen Gebäudes in Gaschurn gilt der Stiftungsbrief des Tschann (Johann) Rudigier aus dem
Jahre 1485 zugunsten einer Kapelle. Es soll ein einfaches, kleines Kirchlein zu Ehren vom Hl. Michael gewesen sein. Gaschurn gehörte damals zur Pfarre St. Gallenkirch und wurde von dort seelsorglich betreut.
Seit Ende des 15. Jahrhunderts bestand in Gaschurn eine eigene abgesicherte Kaplansstelle.
Inzwischen hatte sich Gaschurn zu einer stattlichen Gemeinde entwickelt. Die geistliche Betreuung erfolgte nach wie vor von St. Gallenkirch aus. Dorthin hatten die Gaschurner entsprechend hohe Ausgaben zu entrichten. Ihre Verwendung führte zu jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen den beiden Ortschaften.
Ein weiteres Problem waren die schwierigen Wegverhältnisse. So hieß es, Hochwasser im Sommer und Schnee im Winter mache es vielfach unmöglich dass ein Pfarrer die Gaschurner mit den heiligen Sakramenten versehe. Die führe dazu, dass etliche Kinder ohne Taufe und alte Leute ohne Beichte verstorben seien. Diesen Argumenten schloss sich schließlich der Churer Bischof an und erhob 1587 Gaschurn gegen den Widerstand St. Gallenkirchs zu einer selbstständigen Pfarrei.
Nach wie vor stand in Gaschurn die 1485 erwähnte Kapelle: „Ein kleines finsteres Kirchlein, 15 Schuh hoch und 30 Schuh lang. Sie hatte nur ein kleines Fensterlein und im Chor ein niedriges Gewölbe. Glockenturm und Sakristei waren eins“. (Heimatbuch Gaschurn-Partenen)
Längst war diese Kapelle zu klein geworden, weshalb ein Neubau nötig wurde. Auf dem Platz des heutigen Friedhofes konnte Bischof Joseph Mohr von Chur im Jahr 1634 die Weihe der neuen Kirche zu Ehren des Hl. Michael, Hl. Sebastian und Hl. Georg vornehmen. Eine
genaue Beschreibung bzw. eine Abbildung des Barockkirchleins ist leider nicht erhalten.
Auf einem neuen Platz, nur durch die Dorfstraße getrennt, wurde unter Pfarrer Gebhard Forster
die jetzige Kirche gebaut. Der Vorgängerbau wurde abgerissen, um Raum für den Friedhof zu schaffen. Die Einweihung erfolgte am 2. Mai 1869 durch den aus Partenen stammenden Bischof von Linz, Franz Josef Rudigier. Geplant hatte die Kirche der Schweizer Architekt Johann Maier im neuromanischen Stil.
(Andreas Rudigier in „St. Michael in Gaschurn“)